Vor dem "Anschluss"
Zwischen Mexikanischer Revolution und Rotem Wien
Die Zeit zwischen den Weltkriegen war von politischer Unruhe und wirtschaftlicher Krise gezeichnet. In Europa ebenso wie in Amerika. Rechte und linke Ideologien prallten aufeinander, Demokratie und Diktatur wechselten einander ab, das Geld verlor seinen Wert und ganze Gesellschaften hatten mit Hunger und Armut zu kämpfen.
Österreich war nach 1918 ein kleines Land, das vom Vielvölkerreich der Habsburger-Monarchie übrig geblieben war. Viele Menschen wussten nicht, ob sie an dieses neue Land glauben sollten. Viele waren für eine Vereinigung mit dem großen Deutschland. Andere waren strikt dagegen. Manche waren für Sozialismus, andere für eine katholische Diktatur mit einem "Führer" wie Hitler in Deutschland. Die Faschisten setzten sich durch und so regierten erst Engelbert Dollfuß und dann Kurt Schuschnigg mit ihren Heimwehr-Milizen das Land.
Wien hatte eine Sonderstellung in Österreich, denn in der Hochburg der Sozialist_innen herrschten andere Regeln. Neue Wohnbauten und soziale Hilfe linderten die Armut der Arbeiter_innen. Aber als 1934 auch in Österreich eine faschistische Diktatur die Macht übernahm, wurde die SPÖ ebenso wie die Kommunist_innen in den illegalen Untergrund oder ins Exil verbannt.
Zur gleichen Zeit versuchte sich das große Mexiko von der Gewalt einer zehnjährigen Revolution zu erholen. Verschiedene politische und soziale Gruppierungen hatten um die Errichtung eines gerechten und modernen Staates gekämpft und gegen die wirtschaftliche Ausbeutung der Ärmsten. Seit 1917 gab es eine neue Verfassung (in Österreich seit 1919) und nun bemühten sich neue Regierungen um Stabilität und Fortschritt. Von 1932 bis 1938 war nochmals ein revolutionärer Präsident an der Macht, der Land verteilte und die wichtige mexikanische Erdölindustrie verstaatlichte: der General Lázaro Cárdenas.
Dieser Mann sollte auch für Österreich eine Rolle spielen. Unter seiner Anleitung protestierte Mexiko gegen die deutsche Annektion Österreichs!
Fünf Gekreuzte Geschichten erzählen von dieser Zeit.