Marietta Blau
Eine Nuklearphysikerin auf der Flucht
Albert Einstein hat ihr das Leben gerettet. Und Mexiko.
Aber das ist nur ein Detail im Leben der Kernforscherin Marietta Blau, die fünf Mal für den Nobelpreis vorgeschlagen wurde. Bekommen hat sie ihn nie – auch weil nach ihrer Vertreibung aus Wien 1938 immer andere Physiker_innen von ihrer bahnbrechenden Arbeit profitierten. Darunter auch Nazis.
Blau musste als Jüdin aus Wien fliehen, zunächst nach Norwegen und von dort nach Mexiko. Einstein hatte ihr das Visum und eine Stelle an einer mexikanischen Hochschule vermittelt, ebenso wie ihre spätere Position in den USA.
Erst 1960 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie weiterhin forschte, jedoch zehn Jahre später verarmt starb.
Einstein und Mexiko haben Marietta Blau das Leben gerettet, doch die Karriere dieser großen österreichischen Wissenschaftlerin wurde durch Antisemitismus und Opportunismus in ihrer Heimat zerstört.